“Erst wenn ich gehe, vermisst du mich“

Die Tage der politischen Bildung in Mecklenburg-Vorpommern
15. September – 03. Oktober 2022

Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit und gerät immer wieder ins Wanken. Sie lebt vom Engagement ihrer Bürger und Bürgerinnen und auch die politische Bildung wird gebraucht, auch und gerade in den jetzigen Zeiten. Davon sind wir überzeugt und das möchten wir auch zeigen. Deswegen wollen wir in diesem Jahr erneut die „Tage der politischen Bildung in Mecklenburg-Vorpommern“ veranstalten. Start ist der „Tag der Demokratie“ am 15. September, am „Tag der deutschen Einheit“, am 3. Oktober, enden die Tage der politischen Bildung. Wir möchten vielen Menschen im Land zeigen, dass politische Bildung bereichernd ist und die Angebote der zahlreichen Träger  jederzeit – also auch außerhalb der Aktionstage – genutzt werden können. Die Tage der politischen Bildung sind eine Gemeinschaftsaktion der politischen Bildungsträger, der politischen Stiftungen und der Landeszentrale für politische Bildung.

Zu den diesjährigen Tagen der politischen Bildung in M-V und zu deren Auftaktveranstaltungen in Greifswald laden wir Sie herzlich ein!

Informationen: https://www.lpb-mv.de/veranstaltungen/tage-der-politischen-bildung/

Flucht – eine Menschheitsgeschichte

Lesung und Gespräch mit
Dr. Andreas Kossert – Historiker und Autor

am 17. März 2022 – 19:00 Uhr
im Grenzhus Schlagsdorf

In seinem neuen Buch stellt Andreas Kossert die Flüchtlingsbewegung des frühen 21. Jahrhunderts in einen großen geschichtlichen Zusammenhang. Immer nah an den Einzelschicksalen via Zeugnissen wie Briefen, Tagebucheinträgen, Erinnerungen und sogar Gedichten zeigt Kossert, welche existenziellen Erfahrungen von Entwurzelung und Anfeindung mit dem Verlust der Heimat einhergehen – und warum es für Flüchtlinge und Vertriebene zu allen Zeiten so schwer ist, in der Fremde neue Wurzeln zu schlagen. Ob sie aus Ostpreußen, Syrien oder Indien flohen: Flüchtlinge sind Akteure der Weltgeschichte.

Dr. Andreas Kossert, geboren 1970, studierte Geschichte, Slawistik und Politik in Freiburg, Edinburgh, Bonn und Berlin. Er arbeitete am Deutschen Historischen Institut in Warschau. Seit Januar 2010 ist er Mitarbeiter im Bereich Dokumentation und Forschung bei der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin.

Kosserts Forschungsschwerpunkte sind ethnische, konfessionelle und nationale Minderheiten in Ostmitteleuropa, die deutsch-polnischen Beziehungen, Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950, die Geschichte Polens, Ostpreußens und Masuren sowie Vertriebene in Deutschland nach 1945.

Andreas Kossert hat eine Vielzahl an Publikationen zu verzeichnen. Zuletzt erschienen „Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945“ sowie „Ostpreußen. Geschichte einer historischen Landschaft“.

Unsere Veranstaltung findet in Präsenz im Grenzhus Schlagsdorf statt.
Bitte melden Sie sich per Mail  
info@grenzhus.de oder telefonisch unter 038875 20326 an.

Arno Esch (1928-1951)

Denken und Handeln für eine demokratische Alternative
Eine digitale Buchvorstellung
Dr. Natalja Jeske – Historikerin und Autorin

10. Februar 2022 – 19:00 Uhr – Online

Arno Esch, geboren 1928 in Memel und durch den Krieg nach Schönberg (Mecklenburg) verschlagen, studierte seit 1946 an der Universität Rostock. Er geriet durch sein Engagement für eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft in der Liberal-Demokratischen Partei (LDP) in Konflikt mit SED und sowjetischer Besatzungsmacht. Im Oktober 1949 verhaftete ihn der sowjetische Geheimdienst in Rostock. Neun Monate später verurteilte ihn ein sowjetisches Militärtribunal in Schwerin wegen angeblicher Spionage und Bildung einer konterrevolutionären Organisation zum Tode. Das Todesurteil wurde am 24. Juli 1951 im Moskau vollstreckt.

Für ihr 2021 erschienenes Buch suchte die Autorin seine Lebensstationen auf, wertete zahlreiche und zum Teil neue Quellen aus und rekonstruierte seine Denkprozesse. Ihre Biographie entwirft das Bild einer faszinierenden Persönlichkeit, deren Ausstrahlung über den Tod hinauswirkt.

Dr. Natalja Jeske wird in einem Impulsvortrag das Lebensbild von Arno Esch skizzieren und wichtige Forschungsergebnisse vorstellen. Im anschließenden Gespräch gibt es die Möglichkeit, über Arno Esch, zu seinem Leben und seinen Ideen miteinander ins Gespräch zu kommen.

Dr. Natalja Jeske

Sie wurde 1962 in Tomsk (Russland) geboren und studierte Geschichte an der dortigen Universität. 1988 promovierte sie über die Bielefelder Schule der Sozialgeschichte und war von 1993 bis 1998 freie Mitarbeiterin im deutsch-russischen Kooperationsprojekt „Sowjetische Speziallager in Deutschland 1945-1950“. Dr. Jeske war an Ausstellungsprojekten in den Gedenkstätten Buchenwald, Sachsenhausen und Potsdam beteiligt. Ihre Arbeiten über das KZ-Außenlager Barth oder den Lagerkomplex Fünfeichen bei Neubrandenburg haben die regionale Geschichtsforschung bereichert. Seit 2004 ist sie als freie Historikerin tätig.

Bitte melden Sie sich für die Online-Gesprächsrunde per Mail  info@grenzhus.de oder telefonisch unter 038875 20326 an. Die Veranstaltung findet per Zoom statt.
Sie bekommen von uns rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn eine Mail mit dem Zugangslink.

Ein digitales Gespräch mit Reise-Bildern
Dr. Kathrin Kalies und Robert Conrad

17. Dezember 2021 – 19:00 Uhr

 „Wenn man jung ist, will man die Welt mit eigenen Augen sehen und verstehen lernen. Ich hatte eine tiefe Sehnsucht nach unbekannten Landschaften, Bergen, fernen Ländern und fremden Kulturen.“

Katrin Kalies in Halle geboren, studierte dort Biochemie und arbeitete dann an der Uni Halle.
Ihre letzte illegale Reise in die SU dehnte sie bis nach China aus, wollte weiter nach Hongkong, tauschte dafür in Peking ihren DDR-Pass in einen bundesdeutschen und fuhr nach dem Urlaub weiter in die Bundesrepublik. Heute lebt und arbeitet Kathrin Kalies in Lübeck.


Robert Conrad wuchs in Greifswald auf. Statt eines Studiums, das ihm in der DDR verweigert wurde, arbeitete er als Heizer, Bibliotheksgehilfe und auf dem Bau, war als Fotograf und Filmautor tätig.  Nach der Wende studierte er Architektur und arbeitet heute als Fotograf in Berlin.

„On the Road“ in den sozialistischen Bruderländern. „Ja, Jack Kerouac hatten wir alle in der Tasche, und das Schwarze Meer war unser Kalifornien.“ Während einer Gruppenreise in verschiedene sowjetische Städte ging er eigene Wege, die ihn bis in die Slums von Jerewan und Tiflis führten

An diesem Abend werden unsere Zeitzeugen von ihren Reisen berichten und im Gespräch mit dem Publikum, über die Möglichkeit aus der DDR in die Sowjetunion zu kommen und über ihre Erlebnisse dort und darüber hinaus sprechen. Dazu zeigen wir Reise-Fotos unserer Gesprächspartner_innen.

Das Gespräch findet online über das Programm Zoom statt.
Bitte melden Sie sich zur Teilnahme an unserer Gesprächsrunde per Mail
info@grenzhus.de oder telefonisch unter 038875 20326 an.
Sie bekommen dann von uns eine Mail mit den Zugangsdaten.

 

 

Erinnerung an Opfer des Flugzeugabsturzes im Jahr 1986

Die Veranstaltung wurde für heute Abend abgesagt!
Filmvorführung im CaT und stilles Gedenken auf dem Waldfriedhof

Vor 35 Jahren haben bei einem der schwersten Flugzeugunglücke der deutschen Geschichte 20 Schülerinnen und Schüler der damaligen Ernst-Schneller-Oberschule Schwerin, eine Lehrerin und zwei Betreuer ihr Leben verloren. Sie waren auf dem Rückweg von einer Klassenfahrt nach Minsk, als ihr Flugzeug, eine Tupolew 134 A der sowjetischen Aeroflot, beim Landeanflug auf den Flughafen Schönefeld verunglückte. Bei dem Flugzeugabsturz am 12. Dezember 1986 starben 72 der 82 Flugzeuginsassen.

In dem NDR-Dokumentarfilm „Systemversagen“, stellen die Autoren Torsten Mehltretter und Matthias Baerens die berührende Geschichten von Betroffenen des Flugzeugabsturzes vor.
Zusammen mit Oberbürgermeister Rico Badenschier und dem Publikum möchte der Autor Matthias Baerens über die Erinnerungskultur zum Flugzeugabsturz 1986 in Schwerin diskutieren.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich per E-Mail oder telefonisch zur Veranstaltung anmelden. Die Anmeldungen nimmt Jacqueline Saß unter 0385 5451002 oder protokoll@schwerin.de entgegen. Der Einlass beginnt ab 18.15 Uhr. Für den Zutritt zur Veranstaltung gelten die 2G-Regelungen, d.h. Besucherinnen und Besucher müssen einen Nachweis vorlegen, dass sie entweder genesen oder geimpft sind.

Presseerklärung der Stadt Schwerin:
https://www.schwerin.de/news/erinnerung-an-opfer-flugzeugabsturz-1986

Das Grüne Band: Vom Todesstreifen zur Lebenslinie

Vortrag und Gespräch – 26. Oktober 2021 – 19:00 Uhr – im Grenzhus
Referentin: Corinna Cwielag

Während auf großer Fläche ein Schwund der Arten stattfindet, erhält das Grüne Band – eine 1400 Kilometer lange Lebenslinie, die den größte Biotopverbund der Bundesrepublik darstellt – hingegen viele am Leben. Mecklenburg-Vorpommern hat mit 173 Kilometern einen Anteil daran.
Wo 40 Jahre Bauverbot und die erzwungene Ruhe des Kalten Krieges herrschten, reihen sich heute kostbare Naturräume wie an einer Perlenkette. Selten gewordene und bedrohte Arten wie Rohrdommel und Eisvogel, blaue Moorfrösche, wilde Schwertlilien und eine bemerkenswerte Insektenvielfalt finden sich hier.
Die größten Gefahren für das Grüne Band sind die intensive Landwirtschaft und Bauvorhaben wie z.B. Straßenbau oder Ferienhausgebiete.

Der BUND verfolgt Projekte, welche die Naturschätze des Grünen Bandes schützen sollen
und die an diesem Abend vorgestellt werden.

Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin des BUND
in Mecklenburg-Vorpommern

 

 

Bitte melden Sie sich zur Teilnahme an unserer Gesprächsrunde per Mail  info@grenzhus.de oder info@polmem-mv.de oder telefonisch unter 03887 520326 an.

1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland

Jüdisches Leben in Deutschland wurde erstmalig am 11. Dezember 321 urkundlich in Köln erwähnt. Der römische Kaiser Konstantin erließ ein Edikt zur Bekleidung von Ämtern durch Juden. Diese Urkunde belegt, dass jüdische Gemeinden bereits seit der Spätantike wichtiger Bestandteil der europäischen Kultur sind.

Seit dem 13. Jh. lebten Juden auch in Mecklenburg. Ende des 15. Jh. wurden sie vertrieben, kehrten um 1650, aus Hamburg kommend, zurück.
Die Katastrophe des Nationalsozialismus bereitete auch dem jüdischem Leben in Mecklenburg ein Ende und nach 1945 lebten nur wenige Juden noch in Mecklenburg und diese Wenigen wanderten zumeist in die Bundesrepublik ab.
Das Verhältnis der DDR-Staatsführung zu jüdischen Menschen pendelte von offenem Antisemitismus bis Gleichgültigkeit.
Am Ende der DDR fasste die Volkskammer jedoch den Beschluss, als Entschuldigung auch für die SED-Politik, die Zuwanderung von Juden aus der Sowjetunion zu regeln. Heute lebt in Deutschland die drittgrößte jüdische Gemeinschaft Europas. Seit den 1990er Jahren hat sich jüdisches Leben in Deutschland mit einer ganz neuen Dynamik und Vitalität entwickelt.

* Wie hat sich jüdisches Leben in Mecklenburg von Beginn an entwickelt?
​​​​​​​* Wie gestaltet sich jüdisches Leben heute?
* Welche Perspektiven hat die jüdische Gemeinde in M-V?

Herzlich laden wir zu einem Rückblick auf jüdisches Leben in Mecklenburg und zu einem Ausblick auf Perspektiven vor Ort.

Veranstaltungsort Synagoge Schwerin
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Politische Memoriale – Severinstr. 6, 19053 Schwerin
0385 758 7311 / info@polmem-mv.de – www.polmem-mv.de/

Konrad-Adenauer-Stiftung M-V – Amtstr. 29 b, 19055 Schwerin
T/F: 0385 555 705 -0 /-9 – kas-mv@kas.de, www.kas.de/mv – facebook.com/konradadenauerstiftungmv

Stolpersteininitiative Schwerin
c/o KISS e.V., Spieltordamm 9, 19055 Schwerin