Jüdische Geschichte in Wismar – Cap Arkona Katastrophe, Insel Poel

sam_9381_2a.jpgGemeinsam mit dem Landesverband der jüdischen Gemeinden Mecklenburg-Vorpommern veranstaltete Politische Memoriale eine Exkursion für Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Schwerin. Falk Bersch und

Gerd Giese führten die Gruppe durch die Hansestadt Wismar, stellten Personen und Ereignisse der jüdischen Geschichte vor, ordneten diese in den Kontext der Stadtgeschichte ein und machten im weiteren an verschiedenen Stolpersteinen halt. Hier kamen sie auf einzelne Opfer der nationalsozialistischen Zeit und deren Schicksale zu sprechen, welche die Gruppe mit Interesse und Anteilnahme aufnahm.

Der industriellen Entwicklung Mecklenburg und Vorpommerns war der Besuch im Phan-Technikum, dem Technischen Landesmuseum, gewidmet. Kathrin Möller und Andrej Quade an Hand vieler Übersichten, technischer Modelle und Unternehmer- sowie Erfinderbiografien die Industriegeschichte nahe.

Der Geschichte der Cap Arkona Katastrophe 1945 in der Lübecker Bucht war der Besuch der Insel Poel gewidmet. KZ-Häftlinge, überwiegend aus dem Konzentrationslager Neuengamme, waren durch die Wachmannschaften auf ausrangierte Schiffe in der Lübecker Bucht getrieben worden. Nachdem die – in britischer Annahme vermeintlichen Truppentransporter – durch die Royal Airforce bombardiert wurden und sanken, tötete die SS noch lebende, im Wasser schwimmende Häftlinge. Nur wenige überlebten. Die Toten wurden an etlichen Orten rings der Bucht angetrieben, so auch auf Poel.
Die Mitglieder der jüdischen Gemeinde gedachten der Toten am Mahnmal im Ortsteil Schwarzer Busch.