Archiv der Kategorie: Allgemein

„75 Jahre Barber-Ljaschtschenko-Abkommen“

Einweihung der Erinnerungsstelen zum Abkommen in den Austauschgebieten

20. September 2020, 9.00 – 16.00 Uhr
Start- und Zielpunkt Ratzeburg

Treffpunkt 9 Uhr Markt – Um Anmeldung wird gebeten!

Barber-Ljaschtschenko-Abkommen

Vor 75 Jahren, am 13. November 1945, wurde das Gadebuscher Abkommen durch den britischen Generalmajor Barber und den sowjetischen Generalmajor Ljaschtschenko unterzeichnet. Drei Gebiete wechselten zwischen den benachbarten Besatzungszonen – eine neue Grenzline entstand.
Die Gebiete A und B übergaben die Briten am 28. November 1945 an die sowjetische Besatzungsmacht und das Gebiet X kam von den Sowjets zur britischen Besatzungszone. Das hatte für die Menschen einschneidende Folgen, zumal sich aus der Demarkationslinie die immer unüberwindlicher werdende innerdeutsche Grenze entwickelte.
An den unterschiedlichen Stationen werden wir auf der Radtour über wichtige Folgen des Gadebuscher Vertrages und die historischen Zusammenhänge informieren.
Im Verbund der Ämter Gadebusch, Rehna, Zarrentin und Lauenburgische Seen entstanden 75 Jahre nach dem Ereignis Erinnerungsstelen in den betroffenen Gemeinden.
Am 20. September um 11.00 Uhr werden die Stelen und der damit verbundene Radweg auf einer Festveranstaltung eingeweiht.
Tourenbegleitung:
Wolfgang May und Dr. Andreas Wagner (beide GRENZHUS Schlagsdorf)

Tage der politischen Bildung in M-V

Vom „Tag der Demokratie“ (15.9.) bis zum „Tag der Deutschen Einheit“ (3.10.) finden die
„Tage der politischen Bildung Mecklenburg-Vorpommern 2020“ statt.
In diesen drei Wochen bieten die Träger der politischen Bilder im ganzen Land rund 80
Veranstaltungen und Ausstellungen zu aktuellen politischen Fragen unter dem Motto „Was
hält die Gesellschaft zusammen?“ an. Zum Auftakt findet am 15. September eine kleine
Straßenaktion in der Schlossstraße/Ecke Mecklenburgstraße Schwerin zwischen 12 und 16
Uhr statt, bei der wir mit den Bürgerinnen und Bürgern über die Grundlagen unsere
Demokratie ins Gespräch kommen wollen. Dabei wird die Initiative von der Stadt Schwerin, dem Schlossparkcenter und dem Schweriner Nahverkehr unterstützt.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es seit 30 Jahren zahlreiche Anbieter der politischen
Bildung in freier Trägerschaft, die unabhängig von ihrer politischen oder konfessionellen
Verankerung dem gemeinsamen Ziel verpflichtet sind, über Politik zu informieren, den
konstruktiven politischen Diskurs zu ermöglichen und Kompetenzen für ein demokratisches Engagement zu vermitteln. Die Tage der politischen Bildung sind eine gemeinsame Initiative von unterschiedlichen Trägern und stehen unter der Schirmherrschaft der Landtagspräsidentin Birgit Hesse. Rund 40 Institutionen und Vereine beteiligen sich an den Aktionstagen mit eigenen Angeboten im ganzen Land. Die Landeszentrale für politische Bildung unterstützt das Angebot.

Landtagspräsidentin Birgit Hesse (Schirmherrin): „Wenn sich öffentliche
Diskussionsräume ins Anonyme verlagern, wird es schwieriger, sich zu orientieren und
Information von Meinungsmache oder gar Falschmeldungen zu unterschieden. Die Anbieter politischer Bildung bieten die Möglichkeit, Wissen und Kompetenzen zu erwerben, miteinander ins Gespräch zu kommen und damit eine Basis zu schaffen für die souveräne Teilhabe am demokratischen Miteinander.“

Weitere Informationen unter: www.tage-politische-bildung-mv.de
Für Rückfragen:
Susan Schulz, Tel. 0381/4922184, Email: post@boell-mv.de
Frederic Werner, Tel. 0385/512596, Email: frederic.werner@fes.de

Der Pakt – Stalin, Hitler und die Geschichte einer mörderischen Allianz

Der Pakt von Claudia Weber | ISBN 978-3-406-73531-8 ...

Im Zweiten Weltkrieg waren Nazideutschland und Stalins Sowjetunion nicht nur erbitterte Gegner, sondern von 1939-1941 auch Verbündete. Der so genannte „Hitler-Stalin-Pakt“ gilt noch heute meist als historischer Unfall oder bestenfalls als Präludium zum „eigentlichen“ Krieg, der mit Hitlers Überfall auf die Sowjetunion begonnen habe. Dabei ermöglichte die Zusammenarbeit der beiden Diktatoren nicht nur den Kriegsbeginn in Europa, sondern veränderte in zweiundzwanzig Monaten die politische Landkarte des Kontinents von Grund auf.
Claudia Weber hat auf der Grundlage von historischen Quellen und Archivdokumenten minutiös nachgezeichnet, wie Hitler und Stalin zwischen 1939 und 1941 den Kontinent untereinander aufteilten, ihre Geheimdienste zusammenarbeiteten und es schließlich zum Bruch dieses schicksalhaften Bündnisses kam. Sie stellt die „vergessenen Seiten“ des Hitler-Stalin-Pakts vor, insbesondere die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit in der Bevölkerungs- und Umsiedlungspolitik und enthüllt erschreckende Aktionen beider Diktaturen gegen Kriegsflüchtlinge: gegen Juden, Polen und Ukrainer.

Autorinnenlesung mit Prof. Dr. Claudia Weber, Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder mit den Forschungsschwerpunkten: Gewaltgeschichte, Diktaturenvergleich, Osteuropäische Geschichte

80 Jahre Hitler-Stalin-Pakt - Claudia Weber - Historikerin ...

(1) Vortrag und Gespräch am Mittwoch, den 26. August 2020 – 19:30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Schlagsdorf – Teilnahmebeitrag: 3,- Euro

(2) Online-Lesung am Donnerstag, den 27.08.20 – 18:00 Uhr – Kein Teilnahmebeitrag

Dafür ist eine Anmeldung erforderlich unter:
https://www.fes.de/veranstaltungen/?Veranummer=249266

Fluchtgeschichten Heimat finden

Flüchtlingsgeschichten
@sol

Unter diesem Titel startet ein digitalis Erinnerungs- und Lernprojekt zur regionalen Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Fluchtgeschichten sind überall zu finden und in allen Zeiten. Hunderttausende Flüchtlinge haben in Norddeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue Bleibe gefunden. Und vor allem in den letzten Jahren sind neue hinzugekommen. Wir wollen ihre Geschichten zusammentragen und lassen sie auf unterschiedliche Weise lebendig werden.

Gleichzeitig können sich junge Menschen mit diesen Geschichten im Rahmen des Unterrichts beschäftigen. Im GRENZHUS werden wir die Geschichten der Flucht und Vertreibung in der Ausstellung „Geflüchtet, vertrieben, entwurzelt“ erzählen und alle werden auf unserer Homepage veröffentlicht. Hier geht es zu den Geschichten.
Am Ende werden wir eine Auswahl der Fluchtgeschichten in einem Journal veröffentlichen.

Sie sind herzlich eingeladen, sich daran zu beteiligen und uns Ihre Geschichte zu erzählen oder Informationen und Materialien zu diesem Projekt beizutragen.

Schläge im Namen des Herrn

Die verdrängte Geschichte der Heimkinder im Westen
Vortrag und Gespräch

Referent: Peter Wensierski

Freitag, 13. März 2020 – 19.00 Uhr – GRENZHUS Schlagsdorf

Ihr Schicksal war bis zur Veröffentlichung des Buches „Schläge im Namen des Herrn“ von Peter Wensierski im Jahre 2006 kaum noch in der Öffentlichkeit der Bundesrepublik bekannt: Bis in die siebziger Jahre hinein wurden mehr als eine halbe Million Kinder sowohl in kirchlichen wie staatlichen Heimen Westdeutschlands oft seelisch und körperlich schwer misshandelt und als billige Arbeitskräfte ausgebeutet. Manchmal genügte den Ämtern der denunziatorische Hinweis der Nachbarn auf angeblich unsittlichen Lebenswandel, um junge Menschen für Jahre in Heimen verschwinden zu lassen. Viele leiden noch heute unter dem Erlebten. Sie hatten diesen Teil ihres Lebens aus Scham – selbst gegenüber Angehörigen – verschwiegen.

Peter Wensierski sammelte die Erlebnisberichte ehemaliger Heimkinder und recherchierte über zahlreiche der 3.000 einstigen Heime und enthüllte das vielleicht größte Unrecht, das jungen Menschen in der Bundesrepublik angetan wurde. Er liest aus seinem Buch, zeigt Fotos und Videos und spricht über die Spuren des Geschehens bis in die Gegenwart.

Zu einem Vortrag und anschließendem Gespräch mit Peter Wensierski zur verdrängten Geschichte der Heimkinder im Westen lädt die Landesbeauftragte für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur Anne Drescher in Kooperation mit Politische Memoriale e.V. ein. Der Eintritt ist frei.

Gebrochen, missbraucht und ausgenutzt.

Umerziehung in Spezialkinderheimen und Jugendwerkhöfen der DDR
Filmaufführung, Vortrag und Gespräch

Referent: Burkhard Bley

6. März 2020 – 19.00 Uhr – Grenzhus Schlagsdorf

Arbeit in der Wäscherei des Jugendwerkhofs Hummelshain 1982
Foto: Deutsche Kinemathek

Etwa 135.000 Kinder und Jugendliche haben in der DDR eine Umerziehung in Spezialkinderheimen und Jugendwerkhöfen durchlitten. Knapp 30.000 Betroffene hatten sich bis Meldeschluss Herbst 2014 an den Ende 2018 beendeten Fonds „Heimerziehung in der DDR“ gewandt und zum größten Teil Hilfen aufgrund heute noch andauernder Folgen der DDR-Heimerziehung erhalten.

Gezeigt wird der in der DDR verbotene DEFA-Dokumentarfilm „Jugendwerkhof“ von Roland Steiner von 1982. Burkhard Bley, stellvertretender Landesbeauftragter und ehemaliger Leiter der Anlauf- und Beratungsstelle für den Fonds in MV wird über das System der Heimerziehung im Kontext der DDR-Geschichte berichten – über Strukturen, Methoden, Folgen und den Fonds als eine besondere Form der Anerkennung und Milderung von erfahrenem Leid und Unrecht.

Zu einer Filmaufführung mit anschließendem Vortrag und Gespräch zum Thema DDR-Spezialheime lädt die Landesbeauftragte für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur Anne Drescher in Kooperation mit Politische Memoriale am 6. März 2019 um 19.00 Uhr in das Grenzhus nach Schlagsdorf ein. Der Eintritt ist frei.

Wendebilder – Fünf Fotos und ihre Geschichten / „Mecklenburger Aufbruch“


Filmvorführung und Gespräch
am 27. Februar 2020 um 19.00 Uhr
im GRENZHUS in Schlagsdorf

Wendebilder – Fünf Fotos und ihre Geschichte (Dokumentarfilm, D 2006)
Der Film von Karoline Kleinert erzählt anhand von fünf Fotos aus dem Herbst 1989 über den Aufbruch aus einem vormundschaftlichen Staat. Kaum jemand hätte das in der DDR für möglich gehalten: Menschen demonstrieren für ihre Interessen, bemalen die Mauer im Osten, Gefangene fordern ihre Rechte ein, Soldaten verweigern den Gehorsam und Bürger entmilitarisieren die Gesellschaft.

„Mecklenburger Aufbruch“
Eine Geschichte aus der Region erzählen Dr. Ulrike Petschulat und Holger Marquardt. Beide waren an der Gründung und Entwicklung der unabhängigen Wochenzeitung „Mecklenburger Aufbruch“ beteiligt. Am 31.12.1989 erschien die erste Ausgabe. Ihre Wiege stand im Carlower Pastorenhaus. Regine Marquardt (1949-2016) ergriff die Initiative. Zeitzeugen erinnern sich und stellen eine Sondernummer des Mecklenburger Aufbruchs vor.


Von der friedlichen Revolution zur deutschen Einheit

Forum zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit – 17. Bützower Häftlingstreffen

vom 24. bis 25. Oktober 2019 in Bützow.
Tagungsmoderation: Andreas Frost, Journalist

Mit dem Fall der Mauer setzte zunächst der Wunsch, dann die Forderung und letztendlich ein Sog in Richtung der deutschen Einheit ein, der alternativen Vorschlägen, Bedenken oder Zweifeln keinen Raum ließ. Der Übergang von der Friedlichen Revolution, deren 30jähriges Jubiläum wir in diesem Jahr feiern, zur Transformationszeit begann.
Mit dem Fall der Mauer begann innerhalb der Bürgerbewegungen ein Differenzierungsprozeß der dazu führte, daß je nach Interessenlage die Mitglieder u.a. zu den Parteien, sozialen oder Umweltinitiativen wechselten und die Bewegungen binnen kurzem an Bedeutung verloren. Was ist aus der Bürgerbewegung geworden.
Über den Erfolg des Einigungsprozesses und das Wirken der Treuhand, über eventuelle Fehler und Versäumnisse, gehen die Ansichten auseinander. Lassen sich diese heute noch heilen oder mildern? Welche Möglichkeiten auf diesen Prozess gestaltend einzuwirken haben wir heute noch? Auf unserem diesjährigen Forum zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit, dem mittlerweile 17. Häftlingstreffen, beschäftigen wir uns mit Entwicklungen und Prozessen, die nach dem Mauerfall begannen, bis heute und darüber hinaus andauern.

Das detaillierte Programm finden Sie hier.